Über das Projekt

Das Projekt Histoire pour la liberté beschäftigt sich mit dem historischen Revisionismus in den jugoslawischen Nachfolgestaaten. Es setzt damit die Diskussion über die Bedeutung von multiperspektivischer Geschichtsschreibung und partizipativer Erinnerungskultur fort, die mit dem Projekt Ko / Tko je prvi počeo? Historičari / povjesničari protiv revizionizma (Wer hat zuerst angefangen? HistorikerInnen gegen Revisionismus) angestoßen wurde. Im Rahmen des Projekts wurden im Laufe des Jahres 2021 Konferenzen, Podiumsdiskussionen und Vorträge in Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Deutschland durchgeführt. Zu den wichtigsten Projektzielen gehört es, die Öffentlichkeit mit den Erfahrungen innerhalb der EU bezüglich des Umgangs mit konkurrierenden historischen Narrativen, geteilter Geschichte und gemeinsamen europäischen Werten vertraut zu machen. Anhand von Ereignissen aus der neueren europäischen Geschichte — wie des Holocausts, der Wiedervereinigung Deutschlands, der demokratischen Transition in Mittel- und Osteuropa sowie der Verbindung dieser Prozesse mit dem Zerfall des sozialistischen Jugoslawiens — setzt sich das Projekt Histoire pour la liberté zum Ziel, Diskussionen und Debatten über eine gemeinsame Erinnerungskultur, Friedensförderung und Toleranz anzustoßen sowie den Erfahrungs- und Perspektivenaustausch zu fördern, um den dynamischen Charakter der europäischen Erinnerung hervorzuheben. Das Projekt Histoire pour la liberté wird im Rahmen des EU-Programms Europa für Bürgerinnen und Bürger gefördert und unter Leitung von Udruženje KROKODIL (Belgrad) gemeinsam mit dem Verein Udruženje za modernu historiju (UMHIS, Verband für moderne Geschichte, Sarajevo), dem Kliofest (Zagreb) und dem Lehrstuhl für Südosteuropäische Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin durchgeführt. Projektbeteiligte seitens der Humboldt-Universität zu Berlin waren Prof. Dr. Hannes Grandits, Dr. Ruža Fotiadis, Dr. des. Thomas Schad sowie Dr. Marija Vulesica.

Übersicht der Einzelveranstaltungen

1. Kliofest Zagreb

12. Mai 2021, 11:00-14:00 Uhr

Die erste Teilveranstaltung im Rahmen des Kliofests Zagreb trug den Titel Wider den historischen Revisionismus, für die Revision historischer Erkenntnis (Protiv historijskog revizionizma, za reviziju povijesnih spoznaja). Teilnehmer*innen: Branimir Janković (Moderator), Milivoj Bešlin (Novi Sad), Stevo Đurašković (Zagreb), Ruža Fotiadis (Berlin), Aleksandar Jakir (Split), Husnija Kamberović (Sarajevo), Edin Omerčić (Sarajevo), Thomas Schad (Berlin), Dubravka Stojanović (Belgrad) sowie Tomasz Stryjek (Warschau). 

Bildquelle: Screenshot (Thomas Schad).

2. History Fest Sarajevo

9. Juni 2021, 14:30-17:45 Uhr

Im Juni folgte die zweite Teilkonferenz unter dem Dach des History Fests Sarajevo. Das Thema lautete Gesellschaft und Geschichtsschreibung im südöstlichen Europa – von gemeinsamer Vergangenheit zu geteilter Geschichte (Društvo i historiografija u jugoistočnoj Evropi − Od zajedničke prošlosti do podijeljene historije). Teilnehmer*innen: Husnija Kamberović (Moderator), Branimir Janković (Zagreb), Dubravka Stojanović (Belgrad), Petar Todorov (Skopje), Magdalena Najbar-Agičić (Zagreb), Božo Repe (Ljubljana), Vera Katz (Sarajevo), Šerbo Rastoder (Podgorica/Nikšić), Milivoj Bešlin (Novi Sad), Ruža Fotiadis, Thomas Schad (beide Berlin) sowie Tvrtko Jakovina (Zagreb).

Bildquelle: Projekt Histoire pour la liberté.

3. KROKODIL Festival Belgrad

(28. August 2021, 18:00-20:00 und 29. August 2021, 19:00-21:00 Uhr)

Im August trafen sich die Projektteilnehmer*innen auf dem Literaturfestival KROKODIL in Belgrad, wo sie sich in einem gemischten Kreis von Schriftsteller*innen und Historiker*innen mit der Rolle von (Nicht-)Historiker*innen für den Frieden (Istoričari za mir) auseinandersetzten. Teilnehmer*innen: Tvrtko Jakovina (Zagreb), Dubravka Stojanović (Belgrad), Ruža Fotiadis (Berlin), Dragan Markovina (Zagreb/Split), Semezdin Mehmedinović (Sarajevo), Igor Štiks, Vladimir Arsenijević (beide Belgrad), Damir Agičić (Zagreb), Milivoj Bešlin (Novi Sad), Thomas Schad (Berlin), Edin Omerčić (Sarajevo) sowie Ivana Bodrožić (Zagreb).

Bildquelle: Marija Piroški (Krokodil).

4. Roundtable Berlin

(26. Oktober 2021, 14:00-17:00 Uhr)

Die vorletzte Veranstaltung war ein Roundtable an der Humboldt-Universität zu Berlin unter dem Motto Vernetzte Historiographien in Südosteuropa und Deutschland (Umrežene historiografije u jugoistočnoj Evropi i Njemačkoj), wo überregionalen Perspektiven ein größeres Gewicht eingeräumt wurde. Teilnehmer*innen: Thomas Schad (Moderator), Branimir Janković (Zagreb), Husnija Kamberović (Sarajevo), Dubravka Stojanović (Belgrad, via Zoom), Ruža Fotiadis (Moderator), Milivoj Bešlin (Novi Sad, via Zoom), Damir Agičić (Zagreb), Dino Šakanović (Tuzla) sowie Marija Vulesica (Berlin).

Bildquelle: Projekt Histoire pour la liberté.

5. Abschlussvorlesung Belgrad

(16. November 2021, 16:00-19:00 Uhr)

Abschließend kamen im November einige der beteiligten Historiker*innen noch einmal zu einer gemeinsamen, öffentlichen Vorlesungen unter dem Titel Lasst uns die Geschichte verteidigen (Odbranimo istoriju) vor Belgrader Student*innen im Studentski Klub bei der Philosophischen Fakultät der Universität Belgrad zusammen. Es sprachen und diskutierten: Dubravka Stojanović (Moderatorin), Damir Agičić (Zagreb), Husnija Kamberović (Sarajevo), Milivoj Bešlin (Novi Sad) sowie Thomas Schad (Berlin).

Bildquelle: Thomas Schad.

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