[Klima] Die Tropische Zone ist zusammengebrochen (I)

Was bringt es, den Ventilator richtig in der Nähe des Schreibgeräts zu platzieren? Soll man die Nachrichten überhaupt lesen? Muss man seiner täglichen Bildungs- und Reflexionspflicht nachkommen? Über Nachrichten, in denen ein wachstumsideologischer Finanzminister vorkommt, der völlig abgekoppelt von der Wirklichkeit auf einem ganz anderen Planeten zu leben scheint? Wozu das ganze schreckliche Meinungselend der … Mehr [Klima] Die Tropische Zone ist zusammengebrochen (I)

[NEOPOP] Kann nichts mehr getan werden? Überlegungen zum tipping point männerischer Regime

Auch dieser Morgen begann wieder mit einem bereits alltäglich gewordenen, dystopischen Alptraum — und zwar in einem Podcast von DLF Kultur: Wiktor Jerofejews Blick in die Zukunft ist düster: „Dieser Krieg hat etwas Apokalyptisches: Er dauert Jahre oder führt zu einem Atomkrieg“, sagt der russische Schriftsteller. Wiktor Jerofejew im Gespräch mit Vladimir Balzer: „Russland ist … Mehr [NEOPOP] Kann nichts mehr getan werden? Überlegungen zum tipping point männerischer Regime

[Bosnia] Symposion der Südosteuropa-Gesellschaft: Jugend als Fiktion und Wirklichkeit

Am 25. Februar 2022 hatten Emina Haye und ich die Gelegenheit, unser Blog- und Buchprojekt Bosnien in Berlin (BiB) auf einem Symposium der jährlichen Sitzung des wissenschaftlichen Beirats der Südosteuropa-Gesellschaft (SOG) in Berlin vorzustellen. Die SOG (mit Sitz in München) ist eines der Flaggschiffe auf dem Gebiet der politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Beratung und … Mehr [Bosnia] Symposion der Südosteuropa-Gesellschaft: Jugend als Fiktion und Wirklichkeit

[Klima] Merkels und Obamas Appell an die Jugend: eine Hilfe beim Einreißen eines Sprachtabus?

Ergänzend zur Weltklimakonferenz in Glasgow 2021 möchte ich mit diesem Beitrag ein Zitat der taz-Journalistin Ulrike Herrmann (aus 2020) kommentieren. Das Zitat kursierte kürzlich wieder in den sozialen Medien, und es bricht das Dilemma der Politik „as we know it“ hinsichtlich der Klimapolitik „as we need it“ auf eine Formel herunter. Da ich mir nicht … Mehr [Klima] Merkels und Obamas Appell an die Jugend: eine Hilfe beim Einreißen eines Sprachtabus?

[Klima] „Diese Priorisierung von Wirtschaft geht mir auf den Sack“ (Eckart von Hirschhausen)

Danke für diese klaren Worte, Eckart von Hirschhausen! Ich sage das so ähnlich seit Jahr und Tag — aber es ist großartig, dass er so deutlich wird. Und ich kann nur hoffen, dass jetzt endlich und angesichts der Bilder aus Westdeutschland und Benelux vielen anderen Leuten in ähnlich privilegierter, machtvoller und öffentlichkeitswirksamer Position „der Arsch platzt“. Zivilisationen kommen und gehen — und diese unsere hier geht ganz sicher und sichtbar; nur dass sie halt noch alles andere mit sich fortreißt, ist nicht OK. Beim Bild der fortgespülten Grundlage (so muss man das sagen) des Ortes Erfstadt-Blessem kann ich nur auf Erdrutschwahlen hoffen. Ich hoffe, irgendeine geschickte Grafikerin greift das Bild auf und verpackt es zu einem effizienten Slogan für eine an den Klimasystemen und Human Security ausgerichtete Politik, und zwar ohne die immer selben, faulen Kompromisse. … Mehr [Klima] „Diese Priorisierung von Wirtschaft geht mir auf den Sack“ (Eckart von Hirschhausen)

[Human Security] Geteilte Erinnerungen Ruanda 1994/Srebrenica 1995/München 2021 (21. Juli)

Asmir Šabić aka Chaspa von BalkaNet e.V. aus München bzw. Minga — daher der Veranstaltungstitel Ming(r)a Talks — hat mich für Mittwoch, den 21.07.2021 um 20:00 Uhr als Moderator und Panelist zum Thema Geteilte Erinnerungen Ruanda 1994 / Srebrenica 1995 / München 2021 eingeladen. Die Veranstaltung soll im Saal des Münchner Stadtmuseums stattfinden, wird aber … Mehr [Human Security] Geteilte Erinnerungen Ruanda 1994/Srebrenica 1995/München 2021 (21. Juli)

[Klima] Der CSU-Mann als Baumfreund: ein Essay in Bild- und Habitusbeschreibung

Wenn der weite und über weite Strecken unbelehrbahre Verlauf der Beziehung zwischen konformistischen CSU-Männern und Bäumen nicht tragisch wäre, dann könnte man eine aktuelle Headline mitsamt Teaser und Bild von Markus Söder im Spiegel (Spiegel 19/2021 vom 8.5.2021) auch als schalkhafte Posse verstehen: da präsentiert sich ein CSU-Mann doch tatsächlich als Baumfreund. Ich sehe darin eine extrem gelungene, symbolträchtige und zeitgeistige Machtdemonstration eines sogenannten uomo virtuoso (tugendhaften Mannes), und zwar ganz genau in dem Sinn, wie Niccolò Machiavelli es formuliert hat. Der „tugendhafte Mann“ — was heute meiner Meinung nach zurecht sehr veraltet klingt — strotzt nur so vor virtù, was in etwa mit „Tugend“ zu übersetzen wäre, obwohl in dem Wort über seine lateinische Wurzel etwas stark männliches steckt: der vir ist nämlich der Mann; der Türkischsprecherin, die das vielleicht schon immer etwas ungerecht fand, wird sich gleich die Analogie zur Wendung adam gibi offenbaren: wörtlich „wie ein Mann“, sinngemäß aber „anständig“ — aber das nur am Rande. Die genaueren Eigenschaften der von Machiavelli formulierten, „männlichen Tugend“ bestehen aus ambizione (Ehrgeiz), necessità (Notwendigkeit) und occasione (Gelegenheit). Letztere dürfe der Fürst — und Machiavelli schrieb zur Zeit der italienischen Renaissance, welche eine Zeit extremer politischer Krisen war — sich nicht entgehen lassen. Er müsse sie beim Schopfe packen und dürfe dabei weder vor Grausamkeiten noch vor Barmherzigkeiten zurückschrecken, wobei er auch noch zur gezielten Förderung und Nutzung der Religion rät, deren instrumentellen (bzw. instrumentalisierbaren) Charakter er aber andererseits auch schonungslos offenlegte; nicht zuletzt dadurch hat er sich die katholische Kirche besonders post mortem zum Feind gemacht und einen sagenhaft schlechten Ruf eingefahren. … Mehr [Klima] Der CSU-Mann als Baumfreund: ein Essay in Bild- und Habitusbeschreibung

[Klima] „Cemre havaya düştü“: über die Aussagekraft einer anatolisch-balkanischen Bauernregel während des Hochklimawandels

Was am 19. Februar 2021 mit dem Wetter in Deutschland geschehen ist, halte ich für absolut bemerkenswert. Andererseits war dieser naturräumliche Vorgang offensichtlich auch sehr schwer in (deutsche) Worte zu fassen: dies zeigt allein ein Blick auf die Tagespresse, wo immer wieder das völlig unangemessene, stereotypische Understatement eines Hauchs von Frühling bemüht worden ist.1 Es … Mehr [Klima] „Cemre havaya düştü“: über die Aussagekraft einer anatolisch-balkanischen Bauernregel während des Hochklimawandels