[Kapital] Den ausrangierten Arbeiter:innen der Wachstumsideologie

Zum Tag der Arbeit arbeite ich (quasi "demonstrativ") weiter an zwei Dingen, die beide auf der zwingend notwendigenden und dringenden Auseinandersetzung mit den Verheerungen der abgehalfterten Wachstumsideologie beruhen. Erstens will ich einen Vortragstext für eine Publikation zu Ende ausformulieren, auf den ich hier nur kurz eingehe. In diesem geht es darum, wie Versprechungen und Huldigungen... Continue Reading →

[Politik] Müssen wir Oligarchie neu denken?

Sollte man das Wort ‚Oligarchie‘ nicht eigentlich noch einmal ganz anders, viel weiter denken? Von Oligarchen ist im Moment eigentlich permanent, aber nur im Zusammenhang mit Russland die Rede. Gemeint sind (hauptsächlich) Männer und ihre Clans, die außerhalb des politischen Prozesses stehen und trotzdem Teil eines Macht- und Herrschaftsverhältnisses sind, das oft politisch genannt, aber eigentlich genau das Gegenteil ist: es geht um Antipolitik im Sinne Hannah Arendts politischer Theorie. Ich frage mich, ob man wirklich nur die Putin hörigen russischen Oligarchen zu dieser Kategorie rechnen sollte -- oder ob unsäglich reiche und machtvolle Männer wie Elon Musk, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg u.a. auch zu dieser Kategorie gerechnet werden sollten. Zwar stehen diese westlichen Magnaten nicht unter einem vergleichbaren "neozaristischen" Knebel wie die russischen Oligarchen -- doch ihre Gemeinsamkeit ist, dass sie außerhalb des politischen Prozesses agieren. Ein bizarres Beispiel dafür ist Starlink, das Satellitennetzwerk des Raumfahrtunternehmens SpaceX.

[NEOPOP] Vergleiche, Reflexe, Sanktionen: Abwägungen im Eifer des Gefechts

Vor ein paar Tagen bin ich mit einer Freundin in einen unerwartet intensiven Austausch geraten, der vielleicht solchen Situationen zueigen ist – was auch immer solche Situationen sein sollten: etwa Weltkriegsvorabende? Sie äußerte, dass sie gerade selbst überhaupt nicht wisse, was man machen könnte oder sollte. Im Eifer des Gefechts habe sie außerdem das Gefühl, in einem Meer unterschiedlicher Informationen, Meinungen, Denkwege und dazu noch begrenzter Verständnismöglichkeiten unterzugehen (Russisch, Ukrainisch). Was soll man dazu sagen? Mir geht es natürlich ähnlich. Ich meine nicht die Möglichkeit, sich an Soforthilfe für ukrainische Geflüchtete zu beteiligen, was jetzt sehr viele Freund:innen in Berlin und in ganz Europa tun und was ganz hervorragend ist. Ich meine, dass es jetzt darum gehen muss, zu verstehen, wie es soweit kommen konnte, und was dagegen zu tun ist. Ich versuche das über zweierlei Wege: erstens, indem ich andere Formen der Solidarität in Zuständen brachialer Gewalt betrachte, und zweitens über die Einbeziehung nicht-putinistischer Neopopulisten.

[Neue Medien] Teil 3: Digitale Mündigkeit als generationenübergreifende Herausforderung

In diesem Kapitel des siebenteiligen Essays "Zur digitalen Souveränität und Zukunftsmündigkeit unserer Alten" analysiere ich den Generationenkonflikt zwischen tendenziell besser digital alphabetisierten, mündigeren Jungen einerseits und digital unmündigeren Alten andererseits. Dieses noch genauer zu hinterfragende Gefälle verläuft analog zu einem noch viel größeren Generationenkonflikt unserer Zeit, nämlich der Frage nach der Verantwortung für die Meta-Katastrophe des Klimawandels: hier stehen in der Arena der öffentlichen Meinungen die Vorstellung der angeblich verantwortungsloseren, vergangenheitsverhafteteren Alten und jene der angeblich zukunftsbesorgteren, verantwortungsvolleren Jungen gegenüber. Wie digital mündig beide vorgestellte Gruppen tatsächlich sind, soll in der anschließenden Diskussion der digitalen Halbsprachigkeit diskutiert werden (Teil 4).

[Neue Medien] Teil 2: Fortwirkende Fehlinvestitionen in die digitale Infrastruktur

In diesem zweiten Teil des Beitrags "Zur digitalen Souveränität und Zukunftsmündigkeit unserer Alten: ein paar letzte Gedanken des Jahres zu den häufigsten Weihnachtsgeschenken" diskutiere ich das problematische Fortwirken wiederholter Fehl- und Nicht-Investitionen in die digitale Infrastruktur, wobei ich mich besonders für den Aspekt der Wissensvermittlung und -Verknappung durch traditionelle, vorrevolutionäre Bildungssysteme interessiere. Da Ältere in aller Regel weder Schulunterricht mit repetitiven Trainingseinheiten noch Universitäten besuchen, sind sie trotz genereller Zugänglichkeit zu Wissen tatsächlich viel stärker von subtiler Wissensverknappung betroffen als Jüngere. Die Folgen sind Überforderung, Unbehagen und Flucht in anheimelnde Pseudo-Wirklichkeiten -- mit Folgen für die gesamte Gesellschaft.

[Neue Medien] Teil 1: Zur digitalen Souveränität und Zukunftsmündigkeit unserer Alten: ein paar letzte Gedanken des Jahres zu den häufigsten Weihnachtsgeschenken

Welche Probleme gibt es auf dem Weg zur digitalen Mündigkeit und Souveränität vor allem älterer Bürger:innen im ländlichen Raum, die keinen direkten Anschluss an die institutionalisierte Bildungsvermittlung der Schulen haben? Wie hängen diese Fragen mit dem weiteren Generationenkonflikt und dem anthropogenen Klimawandel zusammen? Welche Lösungen auf dem Weg zu einer digital souveräneren, zukunftszugewandten Gesellschaft wären denkbar? Um diese und weitere Fragen, die sich mir ganz wörtlich beim Auspacken der Geschenke unter dem Weihnachtsbaum aufgedrängt haben, geht es in dieser Blogpost-Serie. An Stelle eines Jahresrückblicks – quasi als Versuch des engagierten Blicks in Richtung Zukunft – blogge ich diesen Essay zunächst in sieben Einzelteilen, um ihn im Anschluss noch auf meiner gerade neu entstehenden Seite Neopopulismus weiterzuverarbeiten. Nach der Einleitung (1) werde ich die Probleme der digitalen Infrastruktur mit Blick auf die Wissensvermittlung und -Verknappung durch traditionelle Bildungssysteme diskutieren, wovon tatsächlich mehr Alte als Junge betroffen sind (2). Im Anschluss analysiere ich den Generationenkonflikt zwischen tendenziell besser digital alphabetisierten, mündigeren Jungen einerseits und digital unmündigeren Alten andererseits – der analog zur Vorstellung der angeblich verantwortungsloseren, vergangenheitsverhafteteren Alten und zukunftsbesorgteren, verantwortungsvolleren Jungen im Kontext der Meta-Katastrophe des Klimawandels verläuft (3). Die gemeinsame Herausforderung der in allen Altersgruppen weit verbreiteten „digitalen Halbsprachigkeit“ diskutiere ich im dritten Teil genauer (4), um daran anschließend den scheinbaren Königsweg zur Lösung – nämlich die Forderung nach lebenslangem Lernen in der Wissensgesellschaft – kritisch zu diskutieren (5). Abschließend werde ich einige bestehende Initiativen und Lösungsideen präsentieren (6), aber auch versuchen, einige zusätzliche, eigene Vorschläge zu formulieren und zur weiteren Diskussion zu stellen (7).

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