[Public Diplomacy] Conclusion: Turkish-Bosnian sibling cities and cross-border neo-populism (Part 9)

On this series: This blog post belongs to a series under the title and leading question „Can networks of local governments challenge the rise of cross-border neo-populism?“. The complete series are my contribution to an edited volume by Dr. Agata Rogoś, postdoctoral research fellow at Humboldt-Universität zu Berlin. Agata’s Edited volume’s working title is „Permeability … Mehr [Public Diplomacy] Conclusion: Turkish-Bosnian sibling cities and cross-border neo-populism (Part 9)

[Human Security] Operation Epic Fail: der Afghanistan Plot

Der weitere Plot sieht jetzt so aus: die Flüchtlinge aus Afghanistan werden zum Problem Pakistans, Irans, der Türkei und der EU-Staaten erklärt. Die USA werden niemanden (oder höchstens „handverlesen“) aufnehmen: Sie werden keine Verantwortung übernehmen, ebensowenig wie Brexit-Britannien. Und sie müssen das auch nicht tun: kein Mensch aus Afghanistan oder Pakistan ist in der Lage, zu Fuß dorthin zu gelangen. Die vergangenen Jahre haben dagegen gezeigt, dass Menschen durchaus imstande sind, Tausende Kilometer zu Fuß zurückzulegen, um sich aus dem Gebiet des Epic Fails zu retten — und es ist ihnen auch gar nicht zu verdenken. Ich wäre in ihrer Situation bestimmt unter den Ersten aufgebrochen. … Mehr [Human Security] Operation Epic Fail: der Afghanistan Plot

[Klima] „Diese Priorisierung von Wirtschaft geht mir auf den Sack“ (Eckart von Hirschhausen)

Danke für diese klaren Worte, Eckart von Hirschhausen! Ich sage das so ähnlich seit Jahr und Tag — aber es ist großartig, dass er so deutlich wird. Und ich kann nur hoffen, dass jetzt endlich und angesichts der Bilder aus Westdeutschland und Benelux vielen anderen Leuten in ähnlich privilegierter, machtvoller und öffentlichkeitswirksamer Position „der Arsch platzt“. Zivilisationen kommen und gehen — und diese unsere hier geht ganz sicher und sichtbar; nur dass sie halt noch alles andere mit sich fortreißt, ist nicht OK. Beim Bild der fortgespülten Grundlage (so muss man das sagen) des Ortes Erfstadt-Blessem kann ich nur auf Erdrutschwahlen hoffen. Ich hoffe, irgendeine geschickte Grafikerin greift das Bild auf und verpackt es zu einem effizienten Slogan für eine an den Klimasystemen und Human Security ausgerichtete Politik, und zwar ohne die immer selben, faulen Kompromisse. … Mehr [Klima] „Diese Priorisierung von Wirtschaft geht mir auf den Sack“ (Eckart von Hirschhausen)

[Geschichte] Der Genozid von Srebrenica (Teil 1): Hintergründe und ein strukturelles Problem mit „Sicherheit“

Heute, den 11. Juli 2021, jährt sich der Jahrestag der vollständigen Eroberung der ostbosnischen Stadt Srebrenica zum 26. Mal. Aus diesem Anlass habe ich einen zweiteiligen Text formuliert. Im ersten Teil geht es um eine Zusammenfassung der Geschehnisse um den 11. Juli 1995, weil ich es für absolut notwendig halte, dass die Beschäftigung mit dem Thema Genozid, die immer auch eine emotionale Auseinandersetzung ist, auf der Grundlage von Fakten geführt wird. Diese Fakten sind zuallererst wichtig, um gegen die Negierung von Genozid gewappnet zu sein, die leider ein verbreitetes Phänomen ist. Ich komme in diesem ersten Teil aber auch zu einem Problemaufriss der Rolle der angeblichen „Internationalen Gemeinschaft“ bei den Genozid-Geschehnissen 1995: die starke Emotion der Enttäuschung auf Opferseite kann nämlich ein strukturelles Problem mit der UNO, mit nationalstaatlichen Sicherheitskonzepten sowie mit der Möglichkeit des humanitären Eingreifens in Konflikte überlagern. Diese Problematik darf aber keinesfalls ausgeblendet werden, weil angesichts der künftigen Klimakriege damit zu rechnen ist, dass es noch häufiger (als ohnehin schon bestehend) zu großen Konflikten kommen wird, denen mit einer „Gemeinschaft“ aus „gegeneinander interessierten“ Akteuren nicht beizukommen sein wird. Im zweiten Teil will ich mich der Frage des geschichtlichen Revisionismus und der Negierung des Genozids annähern. Welche Möglichkeiten gibt es, etwas erfolgreich gegen die Genozidleugnung zu tun, die in Serbien und in der Republika Srpska (RS) in Bosnien-Herzegowina quasi Staatsräson ist? Dazu werde ich ein politisches Filmgespräch genauer unter die Lupe nehmen, das vor kurzem zwischen der bosnischen Regisseurin Jasmila Žbanić sowie Mitgliedern des deutschen Bundestages stattgefunden hat. Besonders will ich dabei auf Jasmila Žbanićs Vorschlag eingehen, wie „der Narrativ gebrochen werden“ könnte, mit dem die Negierung perpetuiert und Bosnien blockiere, sich zu entwickeln. Dies schildert sie anhand der Umsetzung der Premierenvorführung ihres Films Quo Vadis, Aida? im Herbst 2020 auf dem Filmfestival von Venedig. Dieser Film, der zahlreich ausgezeichnet wurde und Kandidat für den besten ausländischen Film bei den Oscars war, behandelt das Schicksal einer Lehrerin und ihrer Familie aus Srebrenica während der Belagerung, den Fall und Genozid, dem ihr Mann und ihre Söhne zum Opfer fallen. Der Film darf in der RS nicht gezeigt werden, und in Serbien wird er nicht gezeigt. … Mehr [Geschichte] Der Genozid von Srebrenica (Teil 1): Hintergründe und ein strukturelles Problem mit „Sicherheit“

[Public Diplomacy] Tribute to the sultan: the disinvitation of Orhan Pamuk by Sarajevo (Part 8.1/8)

On this series: This blog post belongs to a series under the title and leading question „Can networks of local governments challenge the rise of cross-border neo-populism?“. The complete series are my contribution to an edited volume by Dr. Agata Rogoś, postdoctoral research fellow at Humboldt-Universität zu Berlin. Agata’s Edited volume’s working title is „Permeability … Mehr [Public Diplomacy] Tribute to the sultan: the disinvitation of Orhan Pamuk by Sarajevo (Part 8.1/8)

[Öffentliche Diplomatie] Der illiberale Rahmen für Gemeindepolitik in der Türkei (Teil 4/8)

Die Türkei ist ein zentralisierter Staat mit strengen vertikalen Hierarchien, die auf der ersten Verfassung von 1982 aufbauen, nachdem in Folge des Militärputsches von 1980 der politische Prozess des Landes zwei Jahre weitgehend eingefroren worden war. Die institutionellen Strukturen der letzten vier Jahrzehnte tragen die erkennbaren Spuren der Militärjunta — und in der Tat, wie Ayşe Gül Altınay in ihrem bahnbrechenden Buch The Myth of the Military Nation (Altınay 2004) nachgezeichnet hatte, reichen die starken militaristischen Vermächtnisse in der Türkei bis in die späte osmanische Zeit, in die preußisch-osmanische Zusammenarbeit und die Anfänge der Republik zurück. Besonders aus Sicht vieler türkischer Perspektiven führte das lang anhaltende Intermezzo erfolgloser Versuche der Annäherung an den sogenannten Acquis Communautaire der EU, die in den 1990er Jahren an Fahrt aufnahmen, zu weit verbreiteter Frustration und Enttäuschung. Das türkische Anliegen einer Vollmitgliedschaft in der EU wurde wiederholt (und aus unterschiedlichen Gründen) zurückgewiesen. Dabei spielen der stockende Demokratisierungsprozess, die anhaltenden Verletzungen der Menschenrechte, der ungelöste Konflikt mit dem EU-Staat Zypern — und nicht zuletzt der Kurdenkonflikt und die Leugnung des Völkermords an den Armeniern eine große Rolle. Darüber hinaus spielten auf der Bühne der öffentlichen Meinungen jedoch immer wieder auch Fragen der Identität, (Nicht-)Zugehörigkeit und Ausgrenzung eine Rolle, ob auf europäischer oder türkischer Seite — wenn etwa die Europäizität der Türkei ganz in Frage gestellt wurde, oder türkische Politiker die EU als christlichen Club bezeichneten (Terzi 2012; „Die Türkei und die EU 2018“). Der lange Schatten all dieser Konflikte schwingt in der hierarchischen Verflechtung der territorial-administrativen Strukturen der Türkei mit — und auch in der Art und Weise, wie die Beziehungen zu den Gemeinden auf dem Balkan hergestellt werden. … Mehr [Öffentliche Diplomatie] Der illiberale Rahmen für Gemeindepolitik in der Türkei (Teil 4/8)

[Bosnia] Buch & Blog Bosnien in Berlin: erstes Teamtreffen und verlängerte Frist für Abstracts

Die Redaktion und das Team von Bosnien in Berlin (es fehlt Snežana Stanković) haben sich pandemiebedingt gestern, den 1. Juli 2021 zum ersten Mal „in echt“ in der Besetzung auf dem Bild getroffen; Nadira und Thomas sind sich sogar das erste Mal überhaupt bewusst außerhalb eines Zoom-Raums oder Chats begegnet: Die Idee zum Buch- & … Mehr [Bosnia] Buch & Blog Bosnien in Berlin: erstes Teamtreffen und verlängerte Frist für Abstracts

[Human Security] Geteilte Erinnerungen Ruanda 1994/Srebrenica 1995/München 2021 (21. Juli)

Asmir Šabić aka Chaspa von BalkaNet e.V. aus München bzw. Minga — daher der Veranstaltungstitel Ming(r)a Talks — hat mich für Mittwoch, den 21.07.2021 um 20:00 Uhr als Moderator und Panelist zum Thema Geteilte Erinnerungen Ruanda 1994 / Srebrenica 1995 / München 2021 eingeladen. Die Veranstaltung soll im Saal des Münchner Stadtmuseums stattfinden, wird aber … Mehr [Human Security] Geteilte Erinnerungen Ruanda 1994/Srebrenica 1995/München 2021 (21. Juli)