[Neopopulismus] Zensur in Serbien: die „realistische Perspektive“ ist jetzt da

Dieser Kommentar entsteht als Echo auf einen Beitrag unter dem Titel Serbia's War on Free Media is Moving to 'Street Level' des Journalisten Milenko Vasovic, veröffentlicht auf Balkan Insight am 30.11.2021. Darin wird eine progressive Entwicklung der direkten, immer brutaleren Unterdrückung der Presse beschrieben, die unter dem Regime des derzeitigen serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić eine... Continue Reading →

[Geschichte] Belgrad 4.1: Ein gemeinsamer Lesesaal gegen den methodologischen Nationalismus

In den Beiträgen von Tvrtko Jakovina (Zagreb), Dragan Markovina (Zagreb), Ruža Fotiadis (Berlin) und Dubravka Stojanović am Samstagabend ging es in je unterschiedlicher Gestalt um die konflikthafte Auseinandersetzung mit Orthodoxien -- also behaupteten oder verordneten "Wahrheiten", die in ihrer normativen, bevormundenden Eigenschaft der wissenschaftlichen Methode schlechthin widersprechen: nämlich jener der kritischen Hinterfragung und Überprüfbarkeit durch... Continue Reading →

[Geschichte] Belgrad 3: Literatur und Historiographie unter einem Dach

Wer die gemeinsame Sprache (zajednički jezik) versteht, sich für Zeitgeschichte, Literatur und den Kulturbetrieb interessiert und das weltoffene, kosmopolitische Belgrad sucht, sucht es am besten auf dem Festival KROKODIL. Es wurde in diesem Jahr vom gleichnamigen Verein bereits zum 13. Mal organisiert und fand vom 26. - 29. August 2021 statt. Aufgrund des plötzlichen Schlechtwettereinbruchs, der auf eine wochenlange Hitzeperiode folgte, fand ein großer Teil der Veranstaltungen in diesem Jahr nicht wie üblich im Amphitheater vor dem Museum Jugoslawiens (Muzej Jugoslavije) statt -- sondern in den Räumlichkeiten des Zentrums für kulturelle Dekontaminierung (Centar za Kulturnu Dekontaminaciju) und der Jugoslawischen Kinothek (Jugoslovenska Kinoteka). Wie mir Damir Arsenijević erklärte, seien in diesem Jahr deswegen auch weniger Gäste als sonst auf dem Festival gewesen: bei den Veranstaltungen im Freien bringe es das Festival locker auf über Tausend Menschen im Publikum. Trotzdem erschienen mir alle Veranstaltungen sehr gut besucht.

[Geschichte] Belgrad 2: Jugoslawien als Elefant im Raum

Belgrad war die Hauptstadt des geteilten Staates Jugoslawiens -- und Jugoslawien steht auf dem Festival KROKODIL in Belgrad wie der Elefant im Raum: denn letzten Endes positionieren sich alle revisionistischen Diskurse, mit denen sich die beteiligten HistorikerInnen und Nicht-HistorikerInnen auseinanderzusetzen haben, auf die ein oder andere Weise zum früheren, ge-teilten und dann zer-teilten Staat. Diese... Continue Reading →

[Geschichte] Belgrad 1: HistorikerInnen für den Frieden

Am 28. und 29. August 2021 fand in Belgrad die Konferenz HistorikerInnen für den Frieden (Istoričari za mir) als Teilveranstaltung des 13. Festivals KROKODIL statt. Die Konferenz war gleichzeitig Teil eines größeren Netzwerkprojekts postjugoslawischer und deutscher ProjektpartnerInnen, das den Titel Histoire pour la liberté (Geschichte für die Freiheit) (LINK) trägt. Neben den Gastgebern des Vereins Krokodil - Engaging Words aus Belgrad unter der Federführung von Professorin Dubravka Stojanović sind an dem Netzwerkprojekt die VertreterInnen des Kliofests der Universität Zagreb, des Vereins für moderne Geschichte Sarajevo (UMHIS - Udruženje za Modernu Historiju), sowie des Lehrstuhls für Südosteuropäische Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin beteiligt. Finanziert wird das Projekt von der Europäischen Kommission. Die Teilaktivitäten der Veranstaltungsreihe sind zum größten Teil schon über die Bühne gelaufen, worüber auf diesem Blog bereits jeweils einzeln berichtet worden ist: Zuerst hatte im Mai 2021 in Zagreb die Konferenz WIDER den historischen Revisionismus, FÜR die Revision historischer Erkenntnis (PROTIV historijskog revizionizma, ZA reviziju povijesnih spoznaja) stattgefunden (LINK), gefolgt vom History Fest Sarajevo im Juni 2021 -- unter dem Titel Gesellschaft und Geschichtsschreibung in Südosteuropa -- Von gemeinsamer Vergangenheit zu geteilter Geschichte (Društvo i historiografija u jugoistočnoj Evropi − Od zajedničke prošlosti do podijeljene historije, LINK). Den Abschluss wird am 26. Oktober an der Humboldt-Universität zu Berlin ein Runder Tisch bilden. 

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