[Presse] Iran und Russland: Wie Demokratien Autokratien fördern (Artikel in der Berliner Zeitung, 20.10.2022)

Wie lässt sich erklären, dass demokratische Regierungen durch Autokratieförderung an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen? Über Autokratieförderung durch Demokratien, die dadurch ein Gefüge stärken, das sie langfristig selbst schwächt, habe ich am historischen Beispiel Irans und dem aktuellen Falls der Russländischen Föderation einen Artikel für die Berliner Zeitung verfasst, der am 20.10.2022 veröffentlicht... Continue Reading →

[Presse] Artikel über Neopopulismus in Свободна Европа (23.12.2022)

Mein Artikel Autokratisches Lernen: Parallelen des russischen und türkischen Neopopulismus in den Südosteuropa Mitteilungen (5-6/2022) hat schnell Wiederhall in der bulgarischen Presse gefunden. Die Journalistin Diana Ivanova hat Teile des Textes ins Bulgarische übersetzt und darüber einen Beitrag für Svobodna Evropa (Свободна Европа / Radio Free Europe / Bulgarien) verfasst, der am 23.12.2022 veröffentlicht wurde.... Continue Reading →

[Articles] Autokratisches Lernen Parallelen des russischen und türkischen Neopopulismus (Südosteuropa Mitteilungen 5-6/2022)

Mein jüngster Artikel ist im Dezember 2022 im Open Access-Format in den Südosteuropa Mitteilungen der Südosteuropa-Gesellschaft erschienen. Darin untersuche ich Parallelen in der Entwicklung autokratischer Herrschaft in Russland und der Türkei. Anhand der Aktivitäten beider Regime auf dem Westlichen Balkan werden einige der wichtigsten Herausforderungen für die liberale Demokratie aufgezeigt, wobei drei Hauptthesen verfolgt werden: Erstens sind revisionistische, neopopulistische Regime mit den genuinen Interessen der liberalen Demokratie unvereinbar und stellen eine Herausforderung für die Forderung nach einer werteorientierten Außenpolitik dar, wie sie z.B. von Deutschland vertreten wird. Zweitens gibt es einen Kipppunkt in der autokratischen Entwicklung populistischer Regime, der übersehen werden kann - was funktionierende Partnerschaften zwischen beiden Regimen unmöglich und eine Rückkehr auf den Pfad der Demokratie unwahrscheinlich macht. Drittens dient das revisionistische Sendungsbewusstsein neopopulistischer Akteure sowohl in Russland als auch in der Türkei der Herrschaftssicherung, indem sie die öffentliche Zustimmung im In- und Ausland manipulieren. Der Beitrag schließt mit einem Plädoyer dafür, den revisionistischen Neopopulismus als solchen ernst zu nehmen, und plädiert für ein strategisches Umdenken in der Außenpolitik gegenüber neopopulistischen Regimen.

[NEOPOP] Vergleiche, Reflexe, Sanktionen: Abwägungen im Eifer des Gefechts

Vor ein paar Tagen bin ich mit einer Freundin in einen unerwartet intensiven Austausch geraten, der vielleicht solchen Situationen zueigen ist – was auch immer solche Situationen sein sollten: etwa Weltkriegsvorabende? Sie äußerte, dass sie gerade selbst überhaupt nicht wisse, was man machen könnte oder sollte. Im Eifer des Gefechts habe sie außerdem das Gefühl, in einem Meer unterschiedlicher Informationen, Meinungen, Denkwege und dazu noch begrenzter Verständnismöglichkeiten unterzugehen (Russisch, Ukrainisch). Was soll man dazu sagen? Mir geht es natürlich ähnlich. Ich meine nicht die Möglichkeit, sich an Soforthilfe für ukrainische Geflüchtete zu beteiligen, was jetzt sehr viele Freund:innen in Berlin und in ganz Europa tun und was ganz hervorragend ist. Ich meine, dass es jetzt darum gehen muss, zu verstehen, wie es soweit kommen konnte, und was dagegen zu tun ist. Ich versuche das über zweierlei Wege: erstens, indem ich andere Formen der Solidarität in Zuständen brachialer Gewalt betrachte, und zweitens über die Einbeziehung nicht-putinistischer Neopopulisten.

[NEOPOP] „Herausfinden, wo jetzt die eigene Verantwortung liegt“ (Grigori Judin)

Der russische Soziologe Grigori Judin wird hinsichtlich des Dilemmas, was jetzt zu tun ist – zumindest, wie ich es für mich verstehe – auf der gerade sehr wertvollen Seite Дekóder mit den folgenden Worten zitiert: "Das ist eine Frage ihrer Beziehung zu Gott. Wissen Sie, wir sind jetzt an einem Punkt, der bei allem, was daran einmalig ist, doch an die Ereignisse des 20. Jahrhunderts erinnert. Hannah Arendt hat dazu sehr richtig gesagt, dass es Zeiten gibt, in denen man sich eingestehen muss, dass man die Welt im Ganzen nicht ändern kann. Man muss herausfinden, wo jetzt die eigene Verantwortung liegt – was man tun muss, um weiter mit sich leben und in den Spiegel schauen zu können." Judin, der laut Дekóder am 24. Februar bei einem Antikriegsprotest in Moskau zusammengeschlagen worden ist, spricht hier Parallelen zu den Jahren 1938 und 1939 an. Seine historischen Argumente verdienen natürlich eigene Vertiefung -- aber ich sehe hier auch einen Hinweis auf die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts: genau wie damals ist heute, nur ein gutes Vierteljahrhundert später und anlässlich der Ukraine-Invasion durch das Putin-Regime Russlands, erneut von einer Zeitenwende die Rede.

[NEOPOP] Wladimir will Wolodymyr ermorden und die Öffentlichkeiten erheben sich

Anlass für diese Auseinandersetzung ist natürlich, dass Russland am vergangenen Donnerstag, den 24.2.2022 die Ukraine als souveränen Staat erneut angegriffen und unverhohlen damit gedroht hat, den ukrainischen Staat zu zerstören, auf den der russische Herrscher Wladimir Putin mit geschichtsrevisionistischen Thesen und imperialistischem Impetus als "Kleinrussland" Anspruch erhebt. Außerdem sei es seine Absicht, den Präsidenten und seine Familie... Continue Reading →

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