[Gedicht] Ruft eure Leute zusammen

Ruft eure Leute zusammen, Nachdem ihr waldeinsam wart, Sobald ihr eure Katze nachgeholt habt, Egal wie, Ruft eure Leute zusammen. Ein sogenanntes Berlin-Haiku, das für ein Haiku etwas lang geraten ist und mir kam, während ich an diesem krassen Blumenhartriegel in der Hasenheide vorbeirollte. Es roch schwer nach Holunder und Robinie -- und ich hatte... Continue Reading →

[Bosnia] Sevdah und die Würdigung schrankenlosen Sentiments

Bisher habe ich den vollständigen Text meines erheblich umgearbeiteten Blogposts über Sevdah, Sevdalinka und den Sarajevoer Künstler Damir Imamović auf meiner Homepage noch nicht veröffentlicht, sodass er bisher Leser:innen der Südosteuropa Mitteilungen 5 (2020) der Südosteuropa-Gesellschaft vorbehalten war. Dort war er als Kultur-Essay vor fast genau einem Jahr erschienen, und zwar unter dem Titel Über die Sevdah, den bosnischen Künstler Damir Imamović und die Würdigung „schrankenlosen Sentiments“. In den folgenden Abschnitten kann die Einleitung gelesen sowie im Anschluss der gesamte Essay als PDF heruntergeladen werden. Ich plane außerdem, ihn auf der Seite unseres Buch & Blogs Bosnien in Berlin zu veröffentlichen, weil es dort noch in anderen Zusammenhängen -- und aus der Feder mindestens einer anderen Autorin -- um Sevdah gehen wird. Auch im Projekt Hermannova ist die Sevdah ein beachtenswertes Phänomen: neben dem urbanen, kosmopolitischen Berlin-Neukölln geht es dort auch um das rurale, multiethnische, bosnische Krivajatal. In den dortigen Traditionen und Alltagspraktiken kommt es neben dem eher abgetrennten, kulturellen Nebeneinander auch zu zahlreichen Zusammenflüssen, Synkretismen und 'Hybridität'. Letztere ist auch das Hauptmerkmal von Sevdah, weshalb ich sie auch als das bosnische Genre schlechthin bezeichnen würde. Ich will hinzufügen, dass mich in dieser Hinsicht auch die "Lieder der Kafana" (kafanske pjesme) zu einem eigenen Beitrag reizen, worüber hoffentlich noch zu schreiben und lesen sein wird; die Schnittmenge der Kafana-Lieder mit den Sevdalinke sowie mit der Romska Muzika (der Musik der Roma) wird in diesem Essay zwar angesprochen, verdient aber zweifellos weitere Vertiefung. Vor dem PDF-Link ganz unten in diesem Beitrag füge ich im Folgenden den Einleitungstext ein. Für Fragen, Hinweise, Kommentare etc. findet sich unter den Fußnoten ein Kontaktformular. Falls Euch der Beitrag gefällt, freue ich mich, wenn Ihr ihn mit potenziellen weiteren Interessierten in Euren Netzwerken teilt. Mein besonderer Dank gilt Damir Imamović, dessen öffentliche Lesung über die zehn meist verbreiteten Irrtümer über Sevdah (s. Beitrag) zentral für diesen Essay war.

[Yorum] Die 90er sind vielleicht zurück: als musikalischer 99-Pfennig-Shop

Ich war -- wie könnte es bei einem 'Garip' auch anders sein -- ein extrem merkwürdiger Teenager, der von seinen Lehrern gefürchtet wurde: zum Beispiel hörte ich auch ziemlich viel merkwürdige Jugo-Mukken, sammelte nordafrikanische Raï-Kassetten aus Frankreich, ging in die amerikanische Rap-Disko, trug zur Provokation der Mit-Gymnasiastinnen aus ihren Klassik-hör-und-spiel-Familien -- "Ömmes, wie siehst du denn schon wieder aus" -- Goldkettchen, Knöpf-Jogginghose und hielt "in geschlossenen mitteleuropäischen Räumen meinen Kopf bedeckt", und zwar mit einer als "nicht-mitteleuropäisch" empfundenen, runden Mütze (ohne Schild) -- und zwar jahrelang, "wie es sich für Mitteleuropa nicht geziemt, und das möchten wir auch nicht". Doch, genau das mochte ich -- und etwas anderes zu mögen, mochte ich mir halt noch nie vorschreiben lassen. That won't happen.

[Articles] Über die Sevdah, den bosnischen Künstler Damir Imamović und die Würdigung “schrankenlosen Sentiments”

This essay on the art genre Sevdah and its song form Sevdalinka, common across former Yugoslavia and centered in Bosnia and Herzegovina, evolved as a reponse to this year's German Record Critics' Award (Preis der deutschen Schallplattenkritik) to the Sarajevan artist Damir Imamović. Inspired by Imamović's 2013 lecture "On the ten most widespread delusions on... Continue Reading →

[Bosnia] [Lied] Sevdah als verwobenes Kulturgut – oder wie Heine nach Bosnien kam

Vorbemerkung: eine stark erweiterte Version des folgenden Blogposts habe ich als Essay in den Südosteuropa Mitteilungen 5/2020 der Südosteuropa-Gesellschaft veröffentlicht. Ich belasse diesen Blogpost hier dennoch in dieser Form, weil das Blog-Format meinen Leser:innen ermöglicht, über Video-Links auch in einige der Sevdalinke hineinzuhören, sowie sich mit den Künstler:innen und ihren Inszenierungen vertrauter zu machen. Wer... Continue Reading →

[Lied] Yolcu: Reisender von Neşet Ertaş

Das Lied Yolcu von Neşet Ertaş bedeutet 'Reisende' oder 'Reisender', was sich über Suffigierung mit dem sogenannten Berufsbildungssuffix -cu aus Yol (Weg) ergibt. Deutschsprecherinnen mag das an die deutsche Wortbildung über Komposita erinnern -- aber die türkische Sprache ist von einer grundsätzlich anderen Logik strukturiert und bildet Wörter in erster Linie über Suffigierung: darunter wird... Continue Reading →

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