[Articles] Autokratisches Lernen Parallelen des russischen und türkischen Neopopulismus (Südosteuropa Mitteilungen 5-6/2022)

Mein jüngster Artikel ist im Dezember 2022 im Open Access-Format in den Südosteuropa Mitteilungen der Südosteuropa-Gesellschaft erschienen:

Schad, Thomas: Autokratisches Lernen: Parallelen des russischen und türkischen Neopopulismus, in: Südosteuropa Mitteilungen 5-6 / 2022, S. 103-1116, URL: https://www.sogde.org/de/publikationen/suedosteuropa-mitteilungen/ (zuletzt abgerufen am 20.12.2022).

Zusammenfassung (Deutsch)

Dieser Beitrag untersucht Parallelen in der Entwicklung autokratischer Herrschaft in Russland und der Türkei. Anhand der Aktivitäten beider Regime auf dem Westlichen Balkan werden einige der wichtigsten Herausforderungen für die liberale Demokratie aufgezeigt, wobei drei Hauptthesen verfolgt werden: Erstens sind revisionistische, neopopulistische Regime mit den genuinen Interessen der liberalen Demokratie unvereinbar und stellen eine Herausforderung für die Forderung nach einer werteorientierten Außenpolitik dar, wie sie z.B. von Deutschland vertreten wird. Zweitens gibt es einen Kipppunkt in der autokratischen Entwicklung populistischer Regime, der übersehen werden kann – was funktionierende Partnerschaften zwischen beiden Regimen unmöglich und eine Rückkehr auf den Pfad der Demokratie unwahrscheinlich macht. Drittens dient das revisionistische Sendungsbewusstsein neopopulistischer Akteure sowohl in Russland als auch in der Türkei der Herrschaftssicherung, indem sie die öffentliche Zustimmung im In- und Ausland manipulieren. Der Beitrag schließt mit einem Plädoyer dafür, den revisionistischen Neopopulismus als solchen ernst zu nehmen, und plädiert für ein strategisches Umdenken in der Außenpolitik gegenüber neopopulistischen Regimen.

Abstract (English)

This contribution explores parallels in the development of autocratic rule in Russia and Turkey. Given both regimes’ activities in the Western Balkans, some of the main challenges for liberal democracy are demonstrated by pursuing three main theses: First, revisionist, neo-populist regimes are incompatible with the genuine interests of liberal democracy, posing a challenge to the demand for a value-oriented foreign policy, as advocated for instance by Germany. Second, there is a tipping point in the autocratic progress of populist regimes that can be missed – rendering functional partnerships between the two regimes impossible, and a return to the path of democracy unlikely. Third, the revisionist sense of mission by neo-populist actors in both Russia and Turkey serve a rule-securing function, by manipulating public consent both at home and abroad. Finally, the paper concludes with a plea to take revisionist neo-populism for serious, advocating for a strategic rethinking of foreign policy towards neo-populist regimes.

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