[Geschichte] KROKODIL Belgrad: HistorikerInnen für den Frieden (Istoričari za mir)

Als Veranstaltungshinweis übersetze ich hier aus dem Serbischen die Programmankündigung für das 13. KROKODIL Festivals in Belgrad, in Rahmen dessen meine Kollegin Ruža Fotiadis und ich an der Teilkonferenz „HistorikerInnen für den Frieden“ (Istoričari za mir) teilnehmen werden. Mehr Informationen zum KROKODIL Festival (das eigentlich ein Literaturfestival ist) und zur Veranstaltung folgen in Kürze im Bericht.


Im Rahmen des Projekts HistorikerInnen für den Frieden (Istoričari za mir) findet am Sonntag, 29. August, um 18 Uhr eine Konferenz in der Jugoslawischen Kinemathek als Teil des Debattenprogramms der dreizehnten Ausgabe des KROKODIL-Festivals statt.

Das Projekt Histoire pour la liberté entstand nach der erfolgreichen Umsetzung des Projekts Wer hat zuerst angefangen? – HistorikerInnen gegen Revisionismus (Ko je prvi počeo? – Istoričari protiv revizionizma), welches einige der prominentesten HistorikerInnen des postjugoslawischen Raums in der Absicht zusammenbrachte, aktiv gegen revisionistische Tendenzen in den regionalen (d.h. postjugoslawischen, Anm. TS) Geschichtsschreibungen zu kämpfen. Das Hauptergebnis dieses Projektes war die „Deklaration Verteidigen wir die Geschichte“ (Deklaracija Odbranimo istoriju). Das Projekt Histoire pour la liberté will durch die Markierung von Ereignissen der jüngeren europäischen Geschichte — wie der Wiedervereinigung Deutschlands und des demokratischen Übergangs in Mittel- und Osteuropa — aber auch durch die Kontextualisierung der staatlichen Desintegration Jugoslawiens (SFRJ), Diskussionen und Debatten über eine gemeinsame Kultur des Erinnerns, des Friedens, der Toleranz, sowie den Erfahrungs- und Perspektivenaustausch unterstützen, um den dynamischen Charakter der europäischen Erinnerungskultur zu betonen.

Nachdem im Mai und Juni die Teilprogramme des Kliofests Zagreb und des History Fests Sarajevo erfolgreich realisiert worden sind, wird die Diskussion über die Bedeutung multiperspektivischer Geschichtsschreibung und partizipativer Erinnerungskultur durch die Konferenz HistorikerInnen für den Frieden fortgesetzt. Hier werden die TeilnehmerInnen die Verantwortung von HistorikerInnen und Nicht-HistorikerInnen thematisieren, wenn es darum geht, historische Narrative und eine Politik des Gedenkens (Erinnerns) zu schaffen.

Beim dritten Festivalabend des KROKODIL Festivals, das am Samstag, den 28. August um 20 Uhr im Amphitheater vor dem Jugoslawischen Museum stattfindet, werden die Historiker Tvrtko Jakovina, Dubravka Stojanović, Ruža Fotiadis und der Historiker, Publizist und Schriftsteller Dragan Markovina mit dem Publikum sprechen, um sich mit den Zielen, Aktivitäten und Ergebnissen des bisherigen Projekts vertraut zu machen und die Konferenz HistorikerInnen für den Frieden zu eröffnen.

Die TeilnehmerInnen Ivana Bodrožić, Igor Štiks, Semezdin Mehmedinović, Damir Agičić, Husnija Kamberović, Thomas Schad und Milivoj Bešlin sprechen in zwei Panels am Sonntag, den 29. August in der Jugoslawischen Kinemathek über die Verantwortung von HistorikerInnen und Nicht-HistorikerInnen in der Produktion historischer Narrative und Erinnerungspolitik. Moderiert werden die Gespräche von Dragan Markovina und Tvrtko Jakovina.

Die Debattenprogramme des KROKODIL Festivals und die Panels der Konferenz Histoire pour la liberté werden auch auf dem YouTube-Kanal KROKODIL Engaging Words live übertragen.

Die Abend- und Debattenprogramme der dreizehnten Ausgabe des KROKODIL Festivals vor dem Jugoslawischen Museum, im Centar za Kulturnu Dekontaminaciju (Zentrum für Kulturelle Dekontaminierung, CZKD) sowie in der Jugoslawischen Kinemathek sind für das Publikum kostenlos. Die Besucher sind eingeladen, die Durchführung des diesjährigen Festivalprogramms mit einer symbolischen Spende in Form eines finanziellen Beitrags zu unterstützen.

Das Projekt Histoire pour la Liberté wird im Rahmen des Programms Europe for Citizens der Europäischen Kommission gefördert und in Kooperation mit dem Verband für Moderne Geschichte (UMHIS, BiH), dem Verband Kliofest (Kroatien) und der Humboldt-Universität zu Berlin (Deutschland) durchgeführt.

Übersetzung: Thomas Schad, 27. August 2021

    

 

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