„Fachsprache beansprucht für sich nach einer weitverbreiteten Auffassung die Eigenschaft, im Gegensatz zur „Gemeinsprache“ besonders exakt, objektiv und frei von emotionalen Ausdrücken zu sein. Hedges hingegen bringen gerade das zum Ausdruck, was nicht punktgenau festgelegt werden kann oder Schattierungen als Abweichung eines bestimmten Standardwertes beschreibt. Durch Hedges können jene Abweichungen, aber auch Distanz der Textproduzentin von einer gesichtsbedrohenden Wahrheitsgarantie des propositionalen Inhaltes, der Schutz der Schreiberin oder Sprecherin vor einer möglichen Ablehnung oder Nichtratifizierung der genannten Proposition, sowie weitere, noch genauer zu behandelnde Vertextungsstrategien ausgedrückt werden. Diese durch Hedges erzeugte Vagheit stellt also auf den ersten Blick einen logischen Widerspruch zum Diktum der Exaktheit fachsprachlicher Texte dar. (…)“
Dieser Textauszug bietet einen kurzen Einblick in eine bereits ältere Hausarbeit aus meinem Studium der Pragmatik und Textlinguistik. Die Auseinandersetzung mit Verheckungsstrategien und ihren sprachlichen Realisierungen hat sich jedoch als ausgesprochen (und anhaltend) relevant für die Analyse weiterer sprechaktlicher Texte und Phänomene uneigentlicher Sprache erwiesen. Dazu gehören zum Beispiel die Tropen- oder Metaphernanalyse, die Analyse von Stereotypen (die ihrerseits metaphorisch und „uneigentlich“ sind) und im weitesten Sinne jede Form des Hin- und Herrennens („discurrere“) von Diskursen. Der vollständige Text mit weiterführender Literatur kann über den Link unten eingesehen werden:
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